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Nach Havarie im Februar: Speziell gefertigte Leitungsteile werden eingesetzt/ Kreuzung gesperrt

Ab 8. November: Austausch der Fernwärmeleitung in Jena-Nord / Heizcontainer kommen zum Einsatz

[02. November 2021]

Die Stadtwerke Jena Netze starten am Montag, 8. November 2021, mit den abschließenden Reparaturarbeiten an der Fernwärmeleitung in der Naumburger Str. in Jena-Nord. Nach der Havarie dort im vergangenen Februar war die Fernwärmeleitung zunächst provisorisch repariert worden. Ursache für das Leck war eine gerissene Schweißnaht. 


Nach umfangreichen Vorbereitungen müssen nun 18 Meter Leitung sowie zwei individuell gefertigte “Abzweige“ mit einem Durchmesser von je 35 Zentimeter sowie 36 Meter Leitung mit Durchmesser von 12,5 Zentimeter im Kreuzungsbereich Naumburger Straße/Altenburger Straße neu verlegt werden. Die Arbeiten direkt an der Fernwärmeleitung sollen noch vor Weihnachten abgeschlossen werden. Der Kreuzungsbereich wird daher voraussichtlich bis 23. Dezember gesperrt.
 

Ausfalltage werden separat angekündigt

An zwei einzelnen Tagen muss zudem die Fernwärmeversorgung für einzelne Teile von Jena-Nord vom Hölleinplatz bis zur Naumburger Straße 1 unterbrochen werden. Zur Wärmeversorgung während dieser Ausfallzeiten setzen die Stadtwerke Jena Netze fünf Heizcontainer ein. Zu Beginn stehen Schachtarbeiten und aufwendige Verbauarbeiten zur Straßenbahntrasse an. Im weiteren Verlauf wird dann das provisorisch reparierte Teilstück der Fernwärmeleitung ausgebaut. Hierfür muss erstmals bis zu maximal 24 Stunden die Fernwärmeversorgung für den Bereich Hölleinplatz bis zur Naumburger Straße 1 unterbrochen werden, um den betroffenen Leitungsabschnitt vom Netz zu trennen und anschließend den verbleibenden Netzabschnitt wieder in Betrieb nehmen zu können. 


In einem nächsten Schritt werden dann die neuen Teile der Fernwärmeleitung vormontiert. Nach dem anschließenden Prüfen der Schweißnähte und der Fertigstellung der Isolierung muss dann ein zweites Mal die Fernwärmeversorgung zur Einbindung des neuen Leitungsabschnittes für maximal 24 Stunden unterbrochen werden. Auch dann ist der Bereich vom Hölleinplatz bis zur Naumburger Str. 1 von der Abschaltung betroffen. Die beiden Termine, in denen die Fernwärmeversorgung für den Austausch der Leitungen unterbrochen werden muss, richten sich nach den Außentemperaturen und dem Baufortschritt. Sie  werden frühzeitig durch die Stadtwerke angekündigt.

 

Lange Lieferzeit und Rücksichtnahme auf Verkehrslage

Aufgrund langer Lieferzeiten für die benötigten Kunststoffmantelrohre war ein früherer Baustart nicht möglich. Zusätzlich musste auch das „Vorrücken“ der aktuellen Baustelle in der vorderen Dornburger Straße abgewartet werden, damit eine Umleitung der Buslinie 15 und des Fahrzeugverkehrs über die südliche Schützenhofstraße möglich ist. Zudem war die Verfügbarkeit entsprechender Spezialfirmen abzusichern, damit die anspruchsvolle Baumaßnahme unter Fortführung des Straßenbahnverkehrs durchgeführt werden kann.

 

Heizcontainer liefern Ersatzwärme

Durch entsprechende Maßnahmen können die Stadtwerke Jena Netze die Auswirkungen der Fernwärmeunterbrechungen im Vergleich zur der Havariebehebung lokal deutlich eingrenzen. Sie werden sich beschränken auf das Gebiet: 
Ab Emil-Höllein-Platz Richtung Norden entlang der Leipziger Straße und der Dornburger Straße. Die Gebäude zwischen Merseburger Straße und Camburger Straße, wie auch die Stifterstraße und die Wohngebiete Nord 2 und 3 bis nach Zwätzen sind von den Abschaltungen nicht direkt betroffen, da dort Heizcontainer eingesetzt werden bzw. die Biogasanlage Zwätzen für die nötige Wärme sorgt.

 

Die Bauarbeiten sind nötig aufgrund einer Havarie an der Fernwärmeleitung in Jena-Nord am 10. Februar. Damals waren 6.500 Haushalte im Norden Jenas ohne Fernwärmeversorgung.

Rückblick:
Havarie an einer Fernwärmeleitung in Jena: Was war geschehen? 

Gegen 8 Uhr war am Mittwoch, 10. Februar, 2021, in Jena-Nord aus einem unterirdischen Fernwärmebauwerk eine heiße Dampfwolke ausgetreten. In diesem Bereich verläuft die Fernwärmehauptleitung vom Kraftwerk in Jena-Winzerla nach Norden. Nach der Havarie waren bis zu 6.500 Haushalte im Norden Jenas von der Fernwärmeversorgung getrennt. Um 19 Uhr hatte der Oberbürgermeister der Stadt Jena den Katastrophenfall ausgerufen.

Gegen 21:30 Uhr wurde das Leck in der Fernwärmeleitung identifiziert: eine gerissene Schweißnaht. Die anschließenden Schweißarbeiten waren gegen 00:50 Uhr erfolgreich abgeschlossen. Gegen 3 Uhr morgens am 11. Februar (Donnerstag) startete nach Belastungstests die Wiederinbetriebnahme der Leitung, seit 5 Uhr morgens wurden die Heizungen im Stadtteil Jena-Nord langsam wieder warm. Der Katastrophenfall wurde durch die Stadt Jena um 10:45 Uhr wieder aufgehoben.

Binnen 24 Stunden Dauereinsatz gelang es den Mitarbeitern der Stadtwerke Jena Netze und dem Unternehmen Streicher unter Aufbringung aller verfügbaren Kräfte und unter widrigen Wetterbedingungen, die schadhafte Stelle an der havarierten Fernwärmeleitung zu lokalisieren, freizulegen und zu verschweißen.

Neben etwa 160 Helfern der Stadt Jena, verschiedener Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und der Bundeswehr waren circa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke im Einsatz.