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Erste Technik zieht in Jenas neues Umspannwerk ein

[14. April 2021]

In das gemeinsame neue Umspannwerk von Stadtwerken Jena Netze und TEN Thüringer Energienetze kommt Leben. Aktuell werden die Mittelspannungsanlagen der Stadtwerke installiert. Lkw für Lkw werden die jeweils 1,5 Tonnen schweren Schaltzellen angeliefert und per Kran ins Gebäude gehoben. Insgesamt 38 dieser Einheiten werden installiert; vier von ihnen leiten den Strom in die Anlage, weitere 32 verteilen ihn in die unterschiedlichen Netzbereiche der Stadt. Das Besondere: Die Anlage besitzt zwei Sammelschienensysteme, von denen eines mit der bisherigen 10 kV- und das zweite mit der höheren 20 kV-Mittelspannung betrieben wird. So kann das neue Umspannwerk den zukünftig höheren Energiebedarf Jenas besser decken.

Ab Ende April werden von der TEN im Obergeschoss die Schaltanlagen für das 110 kV-Hochspannungsnetz installiert. Im Sommer folgen die beiden Großtransformatoren. Sie sind mit einer Leistung von jeweils 80 Mega-Voltampere (MVA) mehr als doppelt so leistungsfähig wie ihre Vorgänger mit jeweils 31,5 MVA. Läuft alles nach Plan, wird die technische Ausstattung bis September abgeschlossen sein und das neue Umspannwerk in Betrieb gehen. Schritt für Schritt erfolgt anschließend im kommenden Jahr die Einbindung in das Stadtnetz.

Für das Projekt arbeiten die TEN Thüringer Energienetze und die Stadtwerke Jena Netze eng zusammen. Die neue Anlage ersetzt das bisherige Umspannwerk aus den 1970er Jahren, das inzwischen baulich verschlissen ist und seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Die Anlage versorgt große Teile des Zentrums und des Westens von Jena mit Strom, darunter so „boomende“ Regionen wie den Beutenberg Campus, das Gewerbegebiet Tatzendpromenade, die Ernst-Abbe-Hochschule und künftig neben dem bestehenden auch den neuen Zeiss-Standort. Um deren wachsenden Stromhunger stillen zu können, ist die Ersatzinvestition nötig. TEN und Stadtwerke investieren gemeinsam ca. 13,5 Millionen Euro.

Übrigens dienen Umspannwerke dazu, den vom Verteilnetzbetreiber TEN in Hochspannung von 110.000 Volt (110 kV) bereitgestellten Strom in die innerstädtisch übliche Mittelspannung von 10.000 Volt (10 kV) oder auch 20.000 Volt (20 kV) umzuwandeln. Danach verteilen ihn die Stadtwerke Jena Netze als innerstädtischer Netzbetreiber an die aus dem Stadtbild bekannten Trafohäuschen. Dort wird er nochmal umgespannt: Dann auf die steckdosengerechte Niederspannung von 400/230 Volt (0,4/0,23 kV).

Neben dem Umspannwerk Hardenbergweg gibt es in Jena noch zwei weitere vergleichbare Anlagen: In Jena-Nord und in Göschwitz.