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Stromverbrauch im Corona-Jahr: Kleine „Frühjahrsdelle“, ansonsten keine Auffälligkeiten

[06. Januar 2021]

Die Corona-Einschränkungen haben sich nur geringfügig auf den Stromverbrauch im Netzgebiet der Stadtwerke Jena Netze ausgewirkt. Mit einem Netzabsatz von 642,2 Gigawattstunden (GWh) bis Ende November bewegt sich der Strombedarf auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr (647,5 GWh), berichtet Uwe Gottfried, Leiter Energiedaten- und Prozessmanagement. Im Monatsdurchschnitt wurden an Privat- und Kleingewerbekunden, zu denen u.a. auch Einzelhändler, Friseure und Handwerker zählen, 18,9 Gigawattstunden Strom geliefert, an größere Geschäfts- und Industriekunden durchschnittlich 39,5 Gigawattstunden. Damit bewegt sich der Strombedarf beider Kundengruppen ebenfalls auf dem Niveau der Vorjahre.

„Blickt man genauer auf beide Statistiken, so ist beim Verbrauch der Großkunden im April und Mai eine kleine ‚Delle‘ erkennbar. Hier ging – wahrscheinlich aufgrund von Werksschließungen oder Produktionsausfällen – der Stromabsatz um etwa 4 bis 5 Prozent zurück“, so Gottfried. Erkennbar sei auch, dass der Verbrauch der großen Jenaer Bildungseinrichtungen im April und Mai auf ein Maß zurückging, dass sogar noch unter dem sonst üblichen Verbrauch während der Ferien oder der Semesterpause lag. „Hier wurde der Betrieb offenbar komplett heruntergefahren.“ Hingegen zeigen die Netzdaten für das Segment der Privat- und Gewerbekunden keine Auffälligkeiten. Weder machen sich geschlossene Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe in Form von geringeren Absatzmengen bemerkbar, noch sorgte die viele Zeit im Homeoffice und der „Urlaub Zuhause“ erkennbar für einen höheren Strombedarf. „Möglicherweise haben sich hier gegensätzliche Effekte überlagert. Den Zahlen entnehmen können wir das aber nicht“, so Uwe Gottfried.

Ähnlich die Zahlen zum Gasverbrauch 2020. Hier seien die Verbräuche sowohl der Privat- und Gewerbekunden als auch der Großkunden im Monatsverlauf nahezu identisch zum Vorjahr. Allerdings sei der Gasverbrauch stärker saison- und temperaturabhängig. „So wäre es möglich, dass in diesem Frühjahr mehr geheizt werden musste und dieser Effekt einen evtl. geringeren Gasbedarf für Industrie-Produktionsprozesse während des Lockdowns überlagert hat. Ob das tatsächlich der Fall war, können wir unseren Zahlen allerdings nicht entnehmen.“

Die Stadtwerke Jena Netze betreiben Leitungen und Anlagen zur Versorgung mit Strom, Gas, Wärme und IT sowie als Betriebsführer für den Zweckverband JenaWasser zur Versorgung mit Wasser und Entsorgung von Abwasser. Zum Netzgebiet Strom zählen u.a. die Städte Jena und Pößneck, außerdem Hermsdorf, Bürgel, Dorndorf-Camburg und Magdala. Das Leitungsnetz im Strom ist 2.317 Kilometer lang. Zum Netzgebiet Gas zählen u.a. die Städte Jena und Pößneck mit ihren Eingemeindungen. Das Leistungsnetz im Gas ist 543 Kilometer lang. Im gesamten Versorgungsgebiet der Stadtwerke Jena Netze leben 133.000 Menschen.